Besuch in der Stadt­bi­blio­thek Sie­gen

Anfang Juli war ich in mei­nem Wahl­kreis Sie­gen-Witt­gen­stein unter­wegs und bin ger­ne der Ein­la­dung des Lei­ters der Stadt­bi­blio­thek Sie­gen, Frank Wie­der­hold, gefolgt.

Die Biblio­thek im Krön­chen­Cen­ter in der Sie­ge­ner Ober­stadt ist längst kei­ne rei­ne Aus­leih­sta­ti­on mehr, son­dern ein Auf­ent­halts­ort, an dem man sich begeg­net und aus­tauscht. Sol­che soge­nann­ten Drit­te Räu­me erfül­len wich­ti­ge gesell­schaft­li­che Funk­tio­nen und sind wir­kungs­vol­le Ange­bo­te gegen Ein­sam­keit.

Neben dem Buch- und Zeit­schrif­ten­an­ge­bot führt die Biblio­thek eine gan­ze Rei­he Ver­an­stal­tun­gen durch wie die BibVor­le­se­stun­de, eine Saat­gut­bör­se, Spie­le­nach­mit­ta­ge etc. Inter­es­sant ist auch die Biblio­thek der Din­ge, eine Aus­leih­bör­se, wo man ganz all­täg­li­che Din­ge wie etwa die Bohr­ma­schi­ne fin­den kann, wenn man sie braucht. Dar­über hin­aus gibt es ein brei­tes digi­ta­les Ange­bot, das von E‑Books über Hör­bü­cher bis zu Games reicht. Ein Wunsch, den Herr Wie­der­hold äußer­te, ist der nach einer Außen­rück­ga­be­stel­le, wie sie in grö­ße­ren Biblio­the­ken üblich ist.

Die Nut­zung der Biblio­thek vor Ort ist kos­ten­los mög­lich, Kin­der und Jugend­li­che unter 18 Jah­ren zah­len auch für die Aus­lei­he nichts. Mit einem Nor­mal­preis von 16 Euro im Jahr steht die Nut­zung der Biblio­thek allen Men­schen in Sie­gen offen. In den schön ein­ge­rich­te­ten Räum­lich­kei­ten mit Kin­der­ecke, Ses­sel und gut genutz­ten Lerne­cken, begeg­nen sich Men­schen aus unter­schied­li­chen Kul­tur­krei­sen und ver­schie­de­ner geo­gra­fi­scher und sozia­ler Her­kunft.  

Biblio­the­ken sind wich­ti­ge Orte der Demo­kra­tie und der Bil­dung. Sie ermög­li­chen den im Grund­ge­setz (Arti­kel 5) fest­ge­schrie­be­nen frei­en Zugang zu Medi­en und Infor­ma­ti­on. Um die­sen Auf­trag voll­um­fäng­lich erfül­len zu kön­nen, sind sie natür­lich auf aus­rei­chen­de För­der­mit­tel und die Ein­bin­dung als außer­schu­li­sche Bil­dungs­or­te ange­wie­sen. Der Bestand muss gesi­chert und Per­so­nal ent­spre­chend vor­ge­hal­ten wer­den. Kul­tur soll­te auf jeden Fall Bestand­teil des Inves­ti­ti­ons­pa­ke­tes der Bun­des­re­gie­rung wer­den.