Gespräch mit Milena Flórez von Ríos Vivos

Ein wichtiges Gespräch mit Milena Flórez, die mich kürzlich in meinem Bundestagsbüro besucht hat: Die Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin aus Antioquia in Kolumbien setzt sich als Präsidentin der Bewegung Ríos Vivos trotz Morddrohungen, Vertreibungen und Morden an Mitgliedern seit über 15 Jahren für Gerechtigkeit, Entschädigung und den Schutz natürlicher Lebensräume ein.
Milena Flórez kämpft mit Ríos Vivos mutig gegen Menschenrechtsverletzungen durch den Hidroituango-Staudamm.
An diesem Bauprojekt sind übrigens auch deutsche Unternehmen beteiligt.
Der Bau des Hidroituango-Staudamms im Departement Antioquia verursacht massive soziale, ökologische und menschenrechtliche Schäden. Die Region war und ist von bewaffneten Konflikten geprägt – das Bauprojekt profitierte von Landraub und Vertreibungen. Flussbewohner:innen wurden wegen der Bauarbeiten vertrieben. Die Mehrheit der Betroffenen wurde kaum oder gar nicht entschädigt. 2018 staute sich der Fluss Cauca und sorgte für Überschwemmungen. Der Stausee wurde vorzeitig unkontrolliert geflutet – über 31.000 Menschen mussten evakuiert werden. Viele leben bis heute in Unsicherheit, Zweifel an der Stabilität des Damms bestehen immer noch.
Movimiento Ríos Vivos fordert Gerechtigkeit, Schutz und nachhaltige Lösungen – für Menschen, Umwelt und künftige Generationen:
- Aufarbeitung der Menschenrechtsverletzungen
- Anerkennung der Mitverantwortung deutscher Unternehmen und Banken
- Wiedergutmachung für den Verlust von Lebensgrundlagen
- verlässlichen, dauerhaften Schutz und Sicherheit für Ríos Vivos
- ein funktionierendes Frühwarnsystem, wenn der Staudamm kollabiert
Die Stimme von Ríos Vivos verdient unsere Solidarität und Unterstützung!